Wärmedämmung: Maßnahmen & Vorteile einfach erklärt

14.2.2024

In der modernen Welt spielt das Thema Wärmedämmung eine wichtige Rolle, wenn es um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geht. Doch welche Arten von Wärmedämmung gibt es überhaupt und welche sind sinnvoll? Heimwerker können einige Aspekte der Dämmung selbst übernehmen, aber bei komplexeren Dämmmaßnahmen sollten unbedingt Profis ans Werk gehen. Es kursieren immer noch viele Vorurteile und Mythen über Wärmedämmung, daher ist es wichtig, einen Überblick über die vielen Varianten, Techniken und Materialien zu erhalten.

Warum sollte man sein Haus überhaupt dämmen, wenn es so einfach ist, Wärme zu erzeugen? Die Antwort ist einfach: Eine gute Wärmeisolierung kann die Energiekosten senken und den CO2-Fußabdruck reduzieren. Um also ein effizientes und umweltfreundliches Zuhause zu schaffen, ist eine Wärmedämmung unverzichtbar.

Vorteile der Wärmedämmung

In der kalten Jahreszeit wünschen wir uns ein warmes und gemütliches Zuhause. Doch häufig ist es schwer, die richtige Wohlfühltemperatur zu halten, da unnötige Kälte und Zugluft das Wohngefühl beeinträchtigen. Wir drehen die Heizung höher und höher, ohne über den Energieverlust nachzudenken. Doch steigende Heizkosten zwingen uns dazu, nach effizienteren Lösungen zu suchen. Hier kommt die Wärmedämmung ins Spiel, denn sie bietet zahlreiche Vorteile. Eine professionell installierte Wärmedämmung reduziert den Energieverbrauch und die Heizkosten, sorgt für ein angenehmes Wohnklima und erhöht den Wohnkomfort. Mit einer guten Wärmedämmung wird nicht nur Energie gespart, sondern auch die Umwelt geschont und der CO2-Fußabdruck reduziert.

Schutz vor Temperatur und Feuchtigkeit

Eine gute Wärmedämmung hat viele Vorteile, darunter auch den Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Eine effektive Wärmeisolierung reduziert die Schwankungen der Außentemperatur im Inneren des Gebäudes. Im Sommer heizt sich das Innere des Hauses nicht so schnell auf und im Winter kühlen die Wände nicht so stark ab, dass Feuchtigkeit aus der Luft kondensieren könnte. Durch diese Regulierung der Raumtemperatur werden Bauschäden durch Feuchtigkeit vermieden und Schimmelbildung vorgebeugt. Eine professionell installierte Wärmedämmung sorgt somit nicht nur für ein behaglicheres Wohnklima, sondern trägt auch zur Werterhaltung des Gebäudes bei.

Wärmedämmung schützt vor Temperatur & Feuchtigkeit

Die Wärmedämmung und Isolierung Ihres Hauses kann die langfristige Wirtschaftlichkeit von Immobilien erhöhen. Durch das Dämmen und Isolieren der Wände, des Daches und der Fenster können Sie eine höhere Energieeffizienz erreichen, wodurch die Kosten für Strom und Heizmaterial gesenkt werden. Im Winter können Sie so Ihre Heizkosten reduzieren. Im Sommer kann eine gute Wärmeisolierung dazu beitragen, die Klimatisierungsrechnung zu senken. Kurz gesagt, eine Investition ins Eigenheim in eine Wärmedämmung und Wärmeisolierung kann sich über die Jahre bezahlt machen.

Klimaschutz

Wärmeisolierung ist ein wichtiges Instrument, um den Energieverbrauch zu senken. Sie hilft, die Wärme im Gebäude zu halten und durch eine schlechte Isolierung entstehende Wärmeverluste zu vermeiden. Dies verbessert die Effizienz der Heizungsanlage, da sie nicht mehr so viel Energie benötigt, um den Temperaturen im Gebäude zu entsprechen. Auch für Klimaschutzzwecke ist Wärmeisolierung von Bedeutung, da weniger Energie für die Heizung benötigt und somit auch weniger fossile Energieträger verbraucht werden. Dadurch sinkt die Menge an CO2, die bei Verbrennungsvorgängen entsteht, und somit auch der Treibhauseffekt, der wiederum eine globale Klimaerwärmung verursacht.

Wertsteigerung der Immobilie

Wärmeisolierung ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Erhaltung des Wertes eines Gebäudes. Diese kann in vielen Formen und Materialien erfolgen, z.B. in Form von Zwischenschichten aus geschäumten Kunststoffen oder wärmeisolierenden Klebern und Verbindern. Eine professionelle Wärmeisolierung kann helfen, die Wärme im Gebäude zu regulieren und die Kosten für die Heizung und Kühlung zu senken. Auch der Energieverbrauch wird dadurch reduziert, was nicht nur ökonomisch sondern auch ökologisch sinnvoll ist (bei Verkauf  oder Vermietung sieht auch der Energieausweis besser aus). Daher sollte man sich beim Neubau oder Kauf eines Gebäudes unbedingt über die Kosten und Vorteile der Wärmeisolierung informieren.

In welchen Bereichen ist Wärmedämmung sinnvoll?

Die Wärmedämmung von Gebäuden ist ein komplexes Thema, da jedes Gebäude individuelle Eigenschaften aufweist. Um den größtmöglichen Nutzen aus einer Dämmmaßnahme zu ziehen, sollten alle Gebäudeteile in ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Hierbei gilt es, die größten Wärmeverluste zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die äußere Gebäudehülle, also Fenster, Wände und Dach, bieten hierbei das größte Einsparpotenzial. Sie verfügen nicht nur über die größte Fläche, sondern sind auch am stärksten der Witterung ausgesetzt.

Außendämmung

Fassadendämmung

Die Wärmedämmung der Fassade spielt eine wichtige Rolle für die Energieeffizienz eines Hauses. Durch eine gut isolierte Fassade können Wärmeverluste minimiert und somit Heizkosten eingespart werden. Es ist dabei wichtig, dass die Dämmung fachgerecht eingebaut wird und darauf geachtet wird, dass keine Wärmebrücken entstehen. Insbesondere bei Rollladenkästen ist Vorsicht geboten, da diese oft ungedämmt sind und Heizwärme nach außen transportieren. Dadurch entstehen nicht nur höhere Heizkosten, sondern es können auch Kältezonen im Inneren des Hauses entstehen, wo Feuchtigkeit kondensieren kann. Eine nachträgliche Dämmung der Kästen ist jedoch möglich, um diese Wärmebrücken zu vermeiden. Eine professionelle Planung und Umsetzung der Fassadendämmung sollte bereits bei der Hausplanung berücksichtigt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Vorteil der Gebäudedämmung von außen (Fassade) gegenüber der Innendämmung: das Klima im Raum wird nicht direkt beeinflusst und der Wohnraum behält seine Größe bei. Je nach Dämmmaßnahmen und verwendetem Material (natürliche oder synthetische Dämmstoffe) sind verschiedene Aspekte hinsichtlich Brandschutz zu beachten.

Fenster Dämmung

Wärmedämmung ist nicht nur wichtig, um Energie zu sparen, sondern auch um Feuchtigkeitsprobleme und Schäden im Haus zu vermeiden. Wenn es um die Dämmung von Fenstern geht, sollte darauf geachtet werden, dass die Fenster bis an die Wärmedämmung versetzt werden, um Wärmebrücken und Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Auch die Laibung sollte gedämmt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Oftmals werden Fenster nicht bis an die Wärmedämmung versetzt, was zu Wärmebrücken und Feuchtigkeitsproblemen führen kann. Um dem entgegenzuwirken, sollte auch die Laibung gedämmt werden.

Moderne Fenster mit Wärmedämmung sind heutzutage eine Selbstverständlichkeit und sollten in Stil und Material zum Haustyp passen. Eine fachgerechte Installation und Dämmung der Fenster trägt erheblich dazu bei, die Energieeffizienz des Hauses zu verbessern und gleichzeitig den Wohnkomfort zu erhöhen.

Eine Sanierung (z.B. Altbausanierung) eines älteren Gebäudes ist oft mit einem hohen Aufwand verbunden. Doch lohnt sich eine Modernisierung in jedem Fall, denn sie spart auf lange Sicht Energiekosten ein und verbessert das Raumklima erheblich. Um die typischen Wärmebrücken im Altbau zu überprüfen, sollten auch die Fenster genau betrachtet werden.

Alte Fenster ohne Fugendichtungen haben einen U-Wert von etwa 4,7, während bei gängigen Kunststofffenstern mit drei Scheiben der U-Wert bei etwa 0,7 liegt - eine erhebliche Differenz und großes Potenzial für mögliche Einsparungen.

Doch nicht nur die Fenster sollten betrachtet werden, sondern auch Verschattungen durch Rollos, Jalousien, Markisen und Vorsprünge. Ein umfassendes Konzept für die Wärmedämmung und Wärmeisolierung beinhaltet also eine Prüfung und Optimierung all dieser Faktoren.


Türen

Die Dämmung von Türen ist ein wichtiger Faktor für eine effektive Wärmedämmung. Türen, die in nicht temperierte Bereiche wie Hausflur, Garage, Keller oder Wintergarten führen, können schnell zu Wärmebrücken führen. Besonders Haustüren sollten daher gut gedämmt sein, um den Temperaturunterschied zwischen innen und außen auszugleichen. Auch Terrassen- und Balkontüren sollten eine gute Dämmung aufweisen. Moderne Dichtungen und Schließsysteme können dazu beitragen, dass möglichst wenig Heizenergie verloren geht und ein angenehmes Raumklima erhalten bleibt.

Innendämmung

Werden beim Dämmen eines Gebäudes ästhetische oder denkmalrechtliche Gründe berücksichtigt, bleibt oft nur die Möglichkeit der Innendämmung. Hierbei wird das Dämmmaterial an der Wandinnenseite befestigt, wodurch ein möglicher Wärmeverlust verhindert wird. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bei einer Innendämmung der Innenraum des Hauses reduziert wird und ein möglicher Einfluss auf das Raumklima besteht.

Darüber hinaus kann es auch zu Feuchtigkeitsproblemen in der Wand selbst kommen, weshalb der Einsatz einer Dampfbremse unverzichtbar ist. Es empfiehlt sich, bei der Innendämmung von Fachwerk- oder älteren Häusern auf jeden Fall fachkundigen Rat einzuholen, um Probleme zu vermeiden.

Dachdämmung

Das Dach ist eine wichtige Fläche des Hauses, die bei einer unzureichenden Dämmung zu Wärmeverlusten und im Sommer zur Hitzeentwicklung führen kann. Auch der Schornstein sollte nicht vernachlässigt werden und unbedingt gedämmt werden. Die Wahl des Verfahrens zur Dachdämmung hängt von der Art der Dachkonstruktion, dem Budget des Besitzers und seinen Wünschen ab. Ist das Dachgeschoss nicht ausgebaut, kann die oberste Geschossdecke preisgünstig gedämmt werden. Zur Dämmung des Dachs gibt es verschiedene Methoden, die je nach Situation und Bedarf zum Einsatz kommen können:

Aufsparrendämmung

Eine effektive Wärmedämmung am Dach kann mit der Aufsparrendämmung erreicht werden. Hierbei werden die Dämmstoffe von außen auf den Dachsparren angebracht, wobei die vorhandene Dacheindeckung entfernt und anschließend neu eingedeckt werden muss. Diese Methode gilt als die wirkungsvollste, da sie nahezu sämtliche Wärmebrücken umgeht und als sauber und effizient gilt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass kein Raum unter dem Dach verloren geht und das Dachgeschoss während der gesamten Bauarbeiten nutz- und bewohnbar bleibt. Allerdings verursacht die Aufsparrendämmung den meisten Aufwand und hohe Kosten. Es bietet sich daher an, diese Methode bei Komplettsanierungen oder Neubauten anzuwenden, insbesondere wenn das Dach ohnehin erneuert werden muss. Bei Flachdächern können ebenfalls alle oben genannten Methoden angewendet werden, sofern das Dach nicht aus einer massiven Betondecke besteht.

Untersparrendämmung

Die Untersparrendämmung ist eine Möglichkeit der Wärmedämmung, bei der die Dämmstoffe im Inneren des Gebäudes unter den Dachsparren angebracht werden. Im Gegensatz zur Aufsparrendämmung wird hier das nutzbare Volumen des Dachgeschosses etwas reduziert. Diese Methode wird oft als Ergänzung zur Zwischensparrendämmung genutzt, insbesondere wenn die Sparren für eine gute Wärmedämmung nicht ausreichend dimensioniert sind. Die Untersparrendämmung eignet sich besonders für Sanierungen von älteren Dächern und bei begrenztem Platzangebot, da hierbei das Dach nicht komplett neu eingedeckt werden muss. Allerdings muss man auch hier auf die Wahl des geeigneten Dämmmaterials achten, um eine optimale Dämmwirkung zu erzielen.

Zwischensparrendämmung

Die Zwischensparrendämmung ist eine beliebte Methode zur nachträglichen Dachdämmung von normalen Steildächern. Hierbei werden nur der Raum zwischen den Dachsparren mit Dämmstoffen versehen, wodurch die vorhandene Verkleidung vor dem Einbau der Dämmung entfernt werden muss.

Die Dämmwirkung ist höher als bei der Untersparrendämmung und die Methode kann vergleichsweise günstig und ohne großen Aufwand auch vom Heimwerker durchgeführt werden. Allerdings ist es aufwändiger, eine Dampfsperre zu montieren und es besteht das Risiko von Wärmebrücken, die die Dämmwirkung reduzieren und langfristig zu Schimmelbefall führen können. Eine sorgfältige Ausführung und eine gute Anleitung sind daher wichtig, um eine hohe Effizienz und Nachhaltigkeit der Dämmung zu gewährleisten.

Dachbodendämmung

Die Wärme, die durch ungedämmte Gebäudeteile wie Keller oder Dachboden entweicht, kann im Winter bis zu zehn Prozent der Heizenergie (beim Dach alleine bis zu 21%)ausmachen. Deshalb schreibt die Energieeinsparverordnung seit 2012 vor, dass alle Hausbesitzer eine Dämmung des Dachs oder der obersten Geschossdecke vornehmen müssen.

Eine Dachbodendämmung ist besonders sinnvoll, wenn der Raum nicht dauerhaft genutzt wird. Die spätere Nutzung beeinflusst auch die Wahl der Dämmstoffe. Für einfache Dämmungen reichen Dämmstoffbahnen zwischen den Balken aus, während trittsichere Dämmstoffplatten oder Verkleidungen der Balken mit Rauspund oder OSB-Platten notwendig sind, wenn der Dachboden zum Beispiel als Wäschetrockenraum oder Abstellraum genutzt werden soll.

Fußbodendämmung

Eine ungedämmte Kellerdecke oder ein fehlender Wärmeschutz unter dem Estrich können zu unangenehm kalten Füßen führen. Eine Fußbodendämmung kann hier Abhilfe schaffen. Allerdings stellt sich oft das Problem, dass man durch die Tür- und Raumhöhe nur wenig Platz für die Dämmschicht, den Estrich und den Belag zur Verfügung hat. In diesem Fall bieten sich dünne Dammmaterialien wie Kork oder Holzfaserdämmplatten an. Eine Trittschalldämmung kann ebenfalls helfen, Wärme einzusparen (vom Material abhängig).


Fußplattendämmung

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Bodenplatte zu dämmen: von außen oder von innen. Bei der Perimeterdämmung wird auf der Unterseite der Bodenplatte eine Schicht aus Magerbeton oder Sand aufgetragen, auf die Dämmplatten aus Polystyrol oder Schaumglas gelegt werden. Anschließend wird die Bodenplatte versiegelt.

Bei der Innendämmung empfiehlt sich die Verwendung von platzsparenden Vakuumdämmplatten, die eine hohe Wärmedämmleistung bei geringer Dicke bieten. Diese Methode erfordert jedoch eine gründliche Vorplanung und ist in der Regel kostenintensiver als herkömmliche Dämmstoffe. Wichtig ist es, bei der Dämmung der Bodenplatte darauf zu achten, dass die Raumhöhe erhalten bleibt und keine aufwändigen Anpassungen von Türen, Durchgängen oder Treppenstufen notwendig sind.

Kellerdämmung

Bei der Nutzung des Kellers als unbeheizter Lagerraum sollte man unbedingt die Kellerdecke dämmen. Dabei kann man als erfahrener Heimwerker selbst Hand anlegen, indem man Dämmstoffplatten an die Kellerdecke klebt. So bleibt es im Erdgeschoss angenehm warm und die Wärmeübertragung wird verringert.. Soll der Keller jedoch als beheizter Wohnraum genutzt werden, empfiehlt es sich, auch Wände und Boden zu dämmen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn eine Dämmung der Kellerwände von innen erfordert bauphysikalische Kenntnisse, da es in der Mauer zu einem anderen Feuchtigkeitsgradienten kommt als ein Stockwerk darüber.

Daher sollte man die Dämmung dieser Wände unbedingt von einem qualifizierten Fachbetrieb durchführen lassen, um Schäden wie Wärmebrücken, Feuchtigkeit und Schimmel zu vermeiden. Eine Dämmung der Kellerwände von außen mittels Perimeterdämmung ist perfekt, aber auch sehr kostspielig, da das umgebende Erdreich abgetragen werden muss. Diese Methode wird meist bei Sanierungen und zur Trockenlegung feuchter Kellerwände eingesetzt.


Dämmstoffe

Dämmstoffe sind ein zentraler Faktor, wenn es darum geht, Wärme im Haus zu halten. Je nach Größe, Anzahl und Anordnung der Poren, Rohdichte und Feuchtigkeit unterscheiden sich Dämmstoffe in ihrer Dämmwirkung. Kein Dämmstoff kann alle Aufgaben gleich gut erfüllen, darum werden oft verschiedene Materialien miteinander kombiniert.

Die wichtigsten Begriffe zur Bewertung der Dämmleistung sind die Wärmeleitfähigkeit, gemessen in Watt pro Meter mal Kelvin, die Wärmeleitstufe und der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert). Letzterer gibt an, wie viel Wärme durch einen Quadratmeter Bauteil verloren geht, wenn der Temperaturunterschied zwischen innen und außen 1 Kelvin beträgt. Ein niedriger U-Wert bedeutet eine bessere Dämmwirkung des Dämmstoffes. Aus Sicht der Nachhaltigkeit sollte man zudem beachten, ob es sich um einen synthetischen oder natürlichen, nachwachsenden Rohstoff handelt.

Kriterien bei der Auswahl des Dämmstoffes

Bei der Wahl des passenden Dämmstoffs für die Wärmedämmung ist es wichtig, auf die Wohngesundheit zu achten. Schadstoffe sollten im Haus vermieden werden, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten. Hierbei gibt es eine große Auswahl an geprüften Produkten, sowohl bei konventionellen Dämmstoffen wie Mineralwolle oder Polyurethan als auch bei ökologischen Dämmstoffen wie Holzfaser, Mineralschaum, Zellulose, Hanf oder Neptunbällen.

Zur besseren Orientierung bei der Produktauswahl helfen verlässliche Prüfzeichen wie von natureplus, eco-Institut oder pure life. Das Bauverzeichnis "Gesündere Gebäude des Sentinel Haus Instituts" bietet eine übergreifende Zusammenfassung der verschiedenen Prüfzeichen eines Produkts und erleichtert somit die Entscheidungsfindung.

Techniken der Wärmedämmung

Es gibt verschiedene Techniken der Wärmedämmung, die je nach Bauart und Bedarf eingesetzt werden können. Hier sind einige der gängigsten:

Monolithische Fassade: Wärmedämmung ist bereits im Mauerwerk integriert.

Fassadendämmung mit hinterlüfteter Vorhangfassade: Dämmmaterial wird zwischen Unterkonstruktion und Verkleidung verbaut.

Holzfassade: Traditioneller Baustoff mit guten Dämmeigenschaften.

Holzständerbauweise: Dämmmaterial wird zwischen Außen- und Innenwand in das Gefache eines Holzgerüsts gefüllt.

Einblasdämmung: Hohlräume zwischen zweischaliger Massivwand werden mit Dämmmaterial ausgefüllt.

Vakuumdämmung: Dämmung mittels Vakuumplatten.

Energieerzeugende Fassade: Solarthermische oder Photovoltaik-Elemente sind in die Wärmedämmung integriert.

Außendämmung mit Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS): Dämmung wird auf massive Wand aufgebracht.

Welche Wärmedämmverbundsysteme gibt es?

Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) sind eine beliebte Art der Wärmedämmung und bestehen aus mehreren Schichten, darunter auch der Dämmstoff. Es gibt verschiedene Arten von Dämmstoffen, die für WDVS geeignet sind, wie Holzfaser, Kork, Hanf, Schilf, Gras, Perlite, Mineralwolle, Mineralschaum, Polystyrol-Hartschaum, Polystyrolpartikel-Schaum, Polystyrolextruder-Schaum, Polyurethan-Hartschaum und Vakuumdämmplatten.

Die Wahl des Dämmstoffes hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. den Anforderungen an den Brandschutz, die Wärmeleitfähigkeit, die Ökobilanz, die Kosten und die Verfügbarkeit. Es ist wichtig, den richtigen Dämmstoff für das jeweilige Projekt zu wählen, um die gewünschte Energieeffizienz zu erreichen.

Gesetzliche Vorschriften

Im neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind die gesetzlichen Vorgaben für die Wärmedämmung von Gebäuden festgelegt. Dabei wird zwischen Alt- und Neubauten unterschieden. Bei Neubauten müssen bestimmte energetische Anforderungen erfüllt werden, um eine Baugenehmigung zu erhalten. Dazu zählen beispielsweise die Einhaltung von Mindestwärmedämmstandards für Bauteile wie Dächer, Außenwände und Fenster. Für Bestandsgebäude gibt es eine sogenannte "Sanierungspflicht", die vorschreibt, dass bei größeren Renovierungs- oder Sanierungsmaßnahmen auch die Wärmedämmung verbessert werden muss. Zudem können bei der Sanierung von Bestandsgebäuden staatliche Fördermittel beantragt werden, die die Kosten für die energetische Sanierung, einschließlich der Wärmedämmung, reduzieren können.

Wärmedämmung Kosten

Die Kosten für Wärmedämmungsmaßnahmen können je nach Art und Umfang der Sanierung stark variieren. Dabei ist es in der Regel sinnvoll, die Dämmung mit anderen ohnehin anstehenden Reparaturen zu kombinieren, um so die Sowieso-Kosten für Gerüstbau, Putz- und Malerarbeiten zu sparen. Die Mehrkosten für die eigentliche Energiesparmaßnahme machen laut dem Forschungsinstitut für Wärmeschutz München (FIW) durchschnittlich etwa 30 bis 40 Prozent der gesamten Sanierungskosten aus.

Eine Dämmung der Fassade oder des Dachs mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) können sich beispielsweise in vier bis zehn Jahren amortisieren, je nach Größe des Hauses und Heizgewohnheiten der Bewohner. Die genauen Amortisationszeiten sind jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig und können in einer Tabelle zu den Amortisationszeiten unterschiedlicher Dämmmaßnahmen eingesehen werden. Letztendlich können eingesparte Heiz- und Brennstoffkosten die Kosten für die Wärmedämmung langfristig ausgleichen und damit zu einer Ersparnis führen.

Förderungen

Wer eine Wärmedämmung an seinem Haus plant, sollte sich unbedingt über Fördermöglichkeiten informieren. Die Bundesregierung stellt hierfür über das KfW-Programm "Energieeffizient Sanieren" verschiedene Fördermittel zur Verfügung. Sowohl die Komplettsanierung als auch einzelne Dämmmaßnahmen können hiermit unterstützt werden. So können beispielsweise Kredite von bis zu 120.000 Euro mit einer Laufzeit von bis zu 30 Jahren beantragt werden, inklusive Tilgungszuschüsse von bis zu 40 Prozent der Darlehenssumme.

Auch Zuschüsse können beantragt werden, ohne dass ein Energieberater (Energieberatung) eingeschaltet werden muss. Wer sich für eine Einzelmaßnahme wie die Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen oder Geschossdecken entscheidet, kann Kredite von bis zu 50.000 Euro mit einer Laufzeit von bis zu 30 Jahren beantragen, inklusive eines Tilgungszuschusses von bis zu 20 Prozent der Darlehenssumme. Alternativ steht ein Zuschuss von bis zu 20 Prozent der förderfähigen Baukosten zur Verfügung, der maximal bei 10.000 Euro pro Wohneinheit liegt.

Bei einer vollständigen Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus können sogar Zuschüsse von bis zu 48.000 Euro pro Wohneinheit beantragt werden. Es lohnt sich also, sich umfassend über die Möglichkeiten einer Förderung zu informieren und diese in Anspruch zu nehmen.

FAQs:

Welche Dämmung erzielt den höchsten Dämmwert?

Den höchsten Dämmwert erzielt der Polyurethan-Hartschaum. Gleich dahinter stehen aber auch schon Styropor und Glaswolle.

Sollte man ein altes Haus dämmen?

Nachträgliches Dämmen lohnt sich! Sie reduzieren nicht nur den Energieverbrauch des Hauses, sondern verbessern zudem Brand- und Schallschutz. Außerdem steigt die Wohnqualität durch verbesserten Kälte- und Hitzeschutz.

Was ist besser Styrodur oder Styropor?

Allgemein ist Styrodur stabiler und nachhaltiger als Styropor. Styrodur nimmt kein Wasser auf und dämmt besser als Styropor. Sowohl EPS als auch XPS ist in Plattenform und in verschiedenen Plattenstärken erhältlich.

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